
Entgegen der landläufigen Meinung ist Make-up weit mehr als nur ein Mittel zur Verschönerung – es ist ein psychologisches Werkzeug zur strategischen Selbstgestaltung.
- Der gezielte Einsatz von Kosmetik kann nachweislich nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit steigern.
- Make-up und Parfum fungieren als nonverbale Signale, die die Wahrnehmung durch andere (z. B. im Beruf) aktiv steuern.
Empfehlung: Betrachten Sie Ihre tägliche Routine nicht als Pflicht, sondern als bewussten Akt der „psychologischen Grundierung“, um die Weichen für Ihren persönlichen und beruflichen Erfolg zu stellen.
Viele Frauen erleben ihr tägliches Make-up als eine ambivalente Routine – einerseits ein kreativer Akt der Selbstdarstellung, andererseits ein gefühlter Zwang, gesellschaftlichen Schönheitsidealen zu entsprechen. Die Diskussionen drehen sich oft um die richtigen Techniken, die neuesten Trendfarben oder die Frage, ob Schminke der Haut schadet. Man spricht über den perfekten Lidstrich, die ideale Foundation oder sogar ausgefallenere Trends wie dezente Zahnschmuck-Applikationen. Doch diese Debatten kratzen nur an der Oberfläche eines weitaus mächtigeren Phänomens.
Was wäre, wenn die wahre Kraft von Make-up nicht in seiner Fähigkeit liegt, zu verschönern oder zu kaschieren, sondern in seiner tiefgreifenden psychologischen Wirkung auf uns selbst und unser Umfeld? Die Anwendung von Farbe und Textur ist mehr als nur Dekoration; sie ist ein Akt der bewussten Selbstgestaltung, eine Form der nonverbalen Kommunikation, die unsere innere Haltung und unsere kognitive Leistungsfähigkeit direkt beeinflusst. Es geht nicht darum, ein anderes Gesicht zu erschaffen, sondern darum, die Kontrolle über die eigene Ausstrahlung zu übernehmen und sie als strategisches Instrument zu nutzen.
Dieser Artikel verlässt die Ebene der Schminktipps und taucht ein in die Psychologie der Erscheinung. Wir werden erforschen, wie Sie Make-up und Düfte gezielt als „kognitive Rüstung“ und „soziale Signatur“ einsetzen können. Anstatt passiv auf die Wirkung von Kosmetik zu hoffen, lernen Sie, Ihr Erscheinungsbild aktiv zu steuern, um im Beruf wie im Privaten genau die Facette Ihrer Persönlichkeit zu unterstreichen, die Sie zeigen möchten.
Um die verborgenen Mechanismen hinter der Macht des Make-ups zu entschlüsseln, beleuchten wir verschiedene psychologische und strategische Aspekte. Die folgende Gliederung führt Sie schrittweise von den wissenschaftlichen Grundlagen bis hin zur praktischen Anwendung im Alltag.
Inhaltsverzeichnis: Der psychologische Werkzeugkasten Ihres Erscheinungsbildes
- Der Lippenstift-Effekt: Wie Make-up nachweislich Ihr Selbstvertrauen steigert
- Das Power-Make-up: Wie Sie im Job Kompetenz und Vertrauen ausstrahlen
- Die Kunst der Unsichtbarkeit: Das Geheimnis des perfekten No-Make-up-Looks
- Der große Haut-Mythos: Warum gutes Make-up Ihre Hautpflege ergänzen kann
- Wer bin ich heute? Wie Sie mit Make-up verschiedene Facetten Ihrer Persönlichkeit zeigen
- Stil ist Haltung: Warum Ihre Ausstrahlung das wichtigste Accessoire ist
- Die Duftpyramide verstehen: Das Geheimnis, wie ein Parfum seine Geschichte erzählt
- Die unsichtbare Signatur: Warum Ihr Parfum das mächtigste Accessoire von allen ist
Der Lippenstift-Effekt: Wie Make-up nachweislich Ihr Selbstvertrauen steigert
Der „Lippenstift-Effekt“ ist ein faszinierendes psychologisches Phänomen, das weit über eine simple Umsatzsteigerung hinausgeht. Er beschreibt die Tendenz, dass Menschen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten vermehrt zu kleinen, erschwinglichen Luxusgütern wie Lippenstift greifen. Dies ist kein reiner Trostkauf, sondern ein bewusster Akt, um das eigene Wohlbefinden und Selbstvertrauen zu stärken. Eine Analyse des Marktes während jüngster Krisen zeigte beispielsweise bei Luxuslippenstiften ein Umsatzplus von über 48 Prozent. Dieser Griff zur Farbe ist eine strategische Investition in die eigene Stimmung und Ausstrahlung in einer Zeit, in der größere Ausgaben unmöglich scheinen.
Die psychologische Wirkung ist tiefgreifend. Der Akt des Schminkens selbst, insbesondere das Auftragen von Lippenstift, fungiert als Ritual – eine Form der psychologischen Grundierung. Es signalisiert dem Gehirn einen Übergang, etwa von der privaten zur öffentlichen oder von der passiven zur aktiven Rolle. Diese kleine Geste kann die Selbstwahrnehmung signifikant verändern. Allein die Tatsache, dass laut Erhebungen 16,03 Millionen Frauen in Deutschland regelmäßig Lippenstift verwenden, unterstreicht dessen kulturelle und persönliche Bedeutung als Werkzeug zur Selbststärkung.
Wissenschaftliche Studien untermauern diese Beobachtung und erweitern sie. Es geht nicht nur um das subjektive Gefühl, sondern auch um die externe Wahrnehmung. Wie Experten für nonverbale Kommunikation betonen, wird die Wirkung oft unterschätzt.
Studien haben gezeigt, dass Menschen, die Make-up tragen, von anderen als attraktiver, kompetenter und vertrauenswürdiger wahrgenommen werden.
– Phaedra Natur Hotelkosmetik Project, Die Psychologie des Make-up
Der Lippenstift-Effekt ist somit der erste Beweis dafür, dass Make-up kein oberflächliches Accessoire ist, sondern ein zugängliches und wirksames Instrument zur Modulation des eigenen psychischen Zustands und der sozialen Wahrnehmung.
Das Power-Make-up: Wie Sie im Job Kompetenz und Vertrauen ausstrahlen
Im beruflichen Kontext wandelt sich Make-up von einem Instrument des Wohlbefindens zu einer strategischen „kognitiven Rüstung“. Der Begriff „Power-Make-up“ beschreibt nicht einen bestimmten Look, sondern die bewusste Entscheidung, das eigene Erscheinungsbild zur Unterstreichung von Kompetenz, Autorität und Vertrauenswürdigkeit einzusetzen. Es geht darum, eine visuelle Signatur der Professionalität zu schaffen, die die nonverbale Kommunikation gezielt unterstützt. Oftmals wird dabei auf einen definierten, aber dezenten Look gesetzt: betonte Augenbrauen, ein klarer Lidstrich und neutrale Lippenfarben signalisieren Klarheit und Fokus.
Die Wirkung ist dabei nicht nur externer Natur. Forschungen belegen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Tragen von Make-up und der eigenen kognitiven Leistungsfähigkeit. In einer vielbeachteten Studie fanden Forscher der Harvard Medical School heraus, dass Frauen, die Make-up trugen, in Tests signifikant besser abschnitten. Die Wissenschaftler führen dies darauf zurück, dass das gestärkte Selbstbild mentale Ressourcen freisetzt. Das Gefühl, kompetent und adäquat auszusehen, reduziert Unsicherheiten und erlaubt eine stärkere Konzentration auf die eigentliche Aufgabe. Untersuchungen belegen, dass Make-up signifikant bessere Leistungen in kognitiven Tests zur Folge haben kann.

Wie das Bild einer professionell auftretenden Frau im modernen Bürokontext illustriert, geht es beim Power-Make-up um eine subtile Verstärkung. Das Make-up überwältigt nicht, sondern rahmt und schärft die natürliche Ausstrahlung. Es ist ein unterstützendes Element, das im Einklang mit Kleidung, Körpersprache und verbaler Kommunikation ein kohärentes und starkes Gesamtbild erzeugt. Es geht darum, die Kontrolle darüber zu haben, wie man wahrgenommen werden möchte – eine entscheidende Fähigkeit in Verhandlungen, Präsentationen und Führungspositionen.
Die Kunst der Unsichtbarkeit: Das Geheimnis des perfekten No-Make-up-Looks
In einer Welt, die oft von lauten und sichtbaren Statements geprägt ist, liegt eine besondere Macht in der subtilen Perfektion. Der „No-Make-up-Look“ ist das vielleicht anspruchsvollste Statement von allen: Er zielt nicht darauf ab, ungeschminkt auszusehen, sondern darauf, wie die beste, ausgeruhteste und gesündeste Version seiner selbst zu wirken. Es ist die Kunst, mit kosmetischen Mitteln eine authentische Ausstrahlung zu kreieren, die mühelos und natürlich erscheint. Dieser Look ist eine strategische Entscheidung für Situationen, in denen persönliche Nahbarkeit und Authentizität im Vordergrund stehen sollen, etwa in kreativen Berufen, im sozialen Umfeld oder an Tagen, an denen man sich einfach nur wohl in seiner Haut fühlen möchte.
Der Trend geht eindeutig in diese Richtung. Während starkes Make-up früher oft mit Kompetenz gleichgesetzt wurde, gilt heute im beruflichen Kontext oft die Devise „weniger ist mehr“. Eine übermäßige Schminke kann sogar als unprofessionell oder als Maske wahrgenommen werden, die die wahren Fähigkeiten verbirgt. Der perfekte No-Make-up-Look hingegen signalisiert Selbstsicherheit und Transparenz. Er sagt: „Ich habe nichts zu verbergen und mein Wert liegt in meiner Substanz.“ Die Herausforderung besteht darin, Unregelmäßigkeiten auszugleichen und Vorzüge zu betonen, ohne dass die verwendeten Produkte sichtbar sind.
Die Umsetzung erfordert Präzision und ein Verständnis für Texturen und Farben. Es geht nicht darum, Schichten aufzutragen, sondern darum, mit minimalem Aufwand maximale Wirkung zu erzielen. Die folgenden Schritte sind eine gute Richtlinie, um diesen meisterhaften Look zu perfektionieren.
Ihre Checkliste für den perfekten No-Make-up-Look
- Hautbild optimieren: Verwenden Sie eine leichte Foundation oder getönte Tagescreme. Die natürliche Hautstruktur muss durchscheinen; das Ziel ist Frische, kein maskenhaftes Finish.
- Gezielt kaschieren: Setzen Sie Concealer nur dort ein, wo er wirklich gebraucht wird – unter den Augen, um Rötungen oder kleine Unreinheiten abzudecken. Dies ist eines der wichtigsten Werkzeuge für diesen Look.
- Augen dezent betonen: Eine Schicht Mascara, um die Wimpern zu definieren, und leicht aufgefüllte Augenbrauen reichen aus, um die Augen wacher und offener wirken zu lassen.
- Einen Hauch Farbe hinzufügen: Ein cremiger Blush in einem zarten Rosé- oder Pfirsichton auf den Wangenknochen verleiht dem Teint ein frisches, jugendliches Aussehen. Ein leichter Glow auf den höchsten Punkten des Gesichts rundet das Bild ab.
- Mattieren mit Bedacht: Pudern Sie nur die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn), um Glanz zu kontrollieren. Die Wangen dürfen und sollen einen natürlichen Schimmer behalten.
Der große Haut-Mythos: Warum gutes Make-up Ihre Hautpflege ergänzen kann
Einer der hartnäckigsten Mythen in der Welt der Kosmetik ist die Annahme, dass Make-up grundsätzlich schädlich für die Haut sei, Poren verstopfe und den Alterungsprozess beschleunige. Dieses Vorurteil stammt aus einer Zeit, in der Foundations oft aus schweren, wachsartigen Substanzen bestanden. Die moderne kosmetische Wissenschaft hat diese Realität jedoch grundlegend verändert. Heutige Produkte sind das Ergebnis hochentwickelter Forschung und können die Hautpflege nicht nur ergänzen, sondern aktiv unterstützen. Der deutsche Markt für dekorative Kosmetik, der 2023 einen Umsatz von fast 20 Milliarden Euro erreichte, wird zunehmend von diesen hybriden „Skincare-Make-up“-Produkten angetrieben.
Moderne Foundations, Puder und Concealer sind oft mit wertvollen Pflegestoffen angereichert. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure spenden Feuchtigkeit, Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen vor freien Radikalen und umweltbedingtem Stress, und Niacinamid kann das Hautbild verfeinern und Rötungen lindern. Ein entscheidender Vorteil ist zudem der integrierte Sonnenschutz. Viele Make-up-Produkte enthalten heute einen Lichtschutzfaktor (LSF), der eine wichtige zusätzliche Barriere gegen schädliche UV-Strahlung bildet – eine der Hauptursachen für vorzeitige Hautalterung.

Anstatt die Haut zu ersticken, bilden hochwertige Formulierungen eine atmungsaktive Schutzschicht. Wie die Makroaufnahme einer modernen Foundation-Textur zeigt, verschmelzen diese Produkte mit der Haut und verbessern das Erscheinungsbild, ohne die natürliche Struktur zu maskieren. Sie wirken wie eine zweite, perfektionierte Haut. Die richtige Wahl und Anwendung sind natürlich entscheidend. Eine gründliche Reinigung am Abend bleibt unerlässlich, um die Haut über Nacht regenerieren zu lassen. Doch der Mythos vom „schlechten“ Make-up ist überholt. Es ist an der Zeit, Make-up als das zu sehen, was es heute sein kann: ein funktionaler Partner der Hautpflege.
Wer bin ich heute? Wie Sie mit Make-up verschiedene Facetten Ihrer Persönlichkeit zeigen
Make-up ist eine Sprache ohne Worte, ein mächtiges Werkzeug, um die eigene Identität zu erforschen und auszudrücken. Jenseits von professioneller Kompetenz oder natürlicher Authentizität ermöglicht es uns, spielerisch mit verschiedenen Rollen und Stimmungen zu experimentieren. An einem Tag ein kühner, roter Lippenstift für ein Gefühl von Unbesiegbarkeit, am nächsten ein sanfter, schimmernder Lidschatten für eine romantische und träumerische Ausstrahlung. Diese Fähigkeit zur Transformation ist kein Zeichen von Unbeständigkeit, sondern von emotionaler Intelligenz und Anpassungsfähigkeit. Es entsteht ein bewusst gestaltetes „Wirkungs-Portfolio“, aus dem je nach Anlass, Stimmung oder Ziel die passende Facette gewählt werden kann.
Dieses Spiel mit der Identität hat durch soziale Medien eine neue Dimension erhalten. Make-up-Tutorials auf Plattformen wie YouTube oder Instagram sind nicht mehr nur Schminkanleitungen, sondern zentrale Orte der Identitätskonstruktion. Sie vermitteln nicht nur Techniken, sondern auch kulturelle Codes und ermöglichen es Millionen von Menschen, neue Versionen ihrer selbst zu erproben und in einer Gemeinschaft zu teilen. Der Akt des Schminkens wird zu einem performativen Akt der Selbsterschaffung, der das innere Gefühl nach außen trägt.
Die transformative Kraft liegt oft im Prozess selbst. Sich bewusst Zeit für das Schminken zu nehmen, wird zu einem Moment der Selbstfürsorge und Introspektion. Es ist eine Gelegenheit, sich zu fragen: „Wer möchte ich heute sein? Welche Energie möchte ich ausstrahlen?“ Diese bewusste Auseinandersetzung kann das Selbstvertrauen enorm stärken, wie unzählige persönliche Erfahrungen belegen.
Ich hab mir mein Tagesmakeup abgeschminkt und gleich mit meinen bescheidenen Utensilien von neuem begonnen, alles gemacht wie Du, mir Zeit genommen und es zelebriert. Und jetzt fühle ich mich einfach so hübsch, und geniesse es total. Danke, dass Du heute mein Selbstvertrauen geboosted hast.
– Erfahrungsbericht einer Nutzerin
Diese persönliche Erfahrung verdeutlicht den Kern der Sache: Make-up ist ein Dialog mit sich selbst. Es ist ein Instrument, das uns erlaubt, die Kontrolle über unser Erscheinungsbild zu übernehmen und es als Ausdruck unseres inneren Zustands zu nutzen. Es ist die Freiheit, jeden Tag neu zu entscheiden, wer man sein möchte.
Stil ist Haltung: Warum Ihre Ausstrahlung das wichtigste Accessoire ist
Letztendlich sind Make-up, Parfum und Kleidung nur Werkzeuge. Das mächtigste Accessoire, das eine Person besitzt, ist ihre Ausstrahlung – eine unsichtbare Kraft, die sich aus Selbstbewusstsein, Haltung und innerer Überzeugung zusammensetzt. Doch hier schließt sich der Kreis: Unsere äußere Erscheinung ist kein passiver Spiegel dieser inneren Haltung, sondern ein aktiver Katalysator. Das, was wir tragen, beeinflusst, wie wir uns fühlen, und wie wir uns fühlen, bestimmt unsere Ausstrahlung. Dieses Prinzip wird oft als „Enclothed Cognition“ bezeichnet – die systematische Beeinflussung psychologischer Prozesse durch Kleidung.
Was für Kleidung gilt, trifft in gleichem Maße, wenn nicht sogar stärker, auf Make-up zu. Der bewusste Akt, sich für ein Meeting, ein Date oder einfach nur für sich selbst vorzubereiten, ist eine Investition in die eigene Haltung. Das Gefühl, „gut auszusehen“, ist keine Eitelkeit, sondern eine psychologische Ressource. Es stärkt das Selbstwertgefühl, was sich direkt in einer aufrechteren Körperhaltung, einem festeren Händedruck und einer klareren Stimme manifestieren kann.
Studien zeigen immer wieder, wie das Outfit unser Auftreten und unsere Ausstrahlung verändert. Das passiert aber genauso mit Schminke und Make-up. Untersuchungen belegen, dass Make-up und Lippenstift das Selbstwertgefühl steigerten.
– Karrierebibel, Make-up-Studie zur Wirkung auf Selbstvertrauen
Stil ist daher nicht die Befolgung von Modetrends, sondern die bewusste Gestaltung eines kohärenten Gesamteindrucks, bei dem das Äußere das Innere stärkt. Eine Person mit einer starken Ausstrahlung füllt den Raum, noch bevor sie ein Wort gesagt hat. Ihr Erscheinungsbild ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis eines intentionalen Erscheinungsbildes – einer bewussten Entscheidung darüber, welche Botschaft sie senden möchte. In diesem Kontext ist ein roter Lippenstift nicht nur Farbe, sondern Mut; ein gut sitzender Blazer nicht nur Stoff, sondern Autorität; und ein subtiles Parfum nicht nur Duft, sondern Präsenz.
Die Duftpyramide verstehen: Das Geheimnis, wie ein Parfum seine Geschichte erzählt
Ein Parfum ist weit mehr als eine Mischung von Duftstoffen; es ist eine sorgfältig komponierte Erzählung, die sich über Stunden auf der Haut entfaltet. Das Geheimnis hinter dieser olfaktorischen Reise liegt in der sogenannten Duftpyramide. Diese Struktur beschreibt den Aufbau eines Parfums in drei Ebenen, die nacheinander wahrgenommen werden: Kopf-, Herz- und Basisnote. Das Verständnis dieser Pyramide ist der Schlüssel, um einen Duft nicht nur auszuwählen, sondern seine Wirkung strategisch zu nutzen. Es verwandelt die Anwendung von Parfum von einer Gewohnheit in einen Akt der bewussten Inszenierung.
Die Reise eines Parfums beginnt immer mit der Kopfnote. Sie ist der erste Eindruck, der unmittelbar nach dem Aufsprühen wahrnehmbar ist. Diese Noten sind typischerweise leicht und flüchtig, oft aus spritzigen Zitrusfrüchten, frischen Kräutern oder leichten aquatischen Akkorden. Ihre Aufgabe ist es, die Aufmerksamkeit zu fesseln und Neugier zu wecken. Sie sind der Paukenschlag, der die olfaktorische Geschichte eröffnet. Psychologisch gesehen können diese Düfte belebend und anregend wirken; so wird der Duft von Zitrusfrüchten laut einer Analyse der Duftpsychologie oft mit Organisationstalent und Energie assoziiert.
Nachdem die Kopfnote verflogen ist, tritt die Herznote in den Vordergrund. Sie bildet den eigentlichen Charakter, das Herzstück des Parfums, und ist für mehrere Stunden präsent. Hier finden sich oft blumige, fruchtige oder würzige Komponenten. Die Herznote bestimmt die Duftfamilie (z.B. blumig, orientalisch) und vermittelt die zentrale emotionale Botschaft des Duftes – sei es Romantik, Sinnlichkeit oder Eleganz. Schließlich offenbart sich die Basisnote, die dem Duft Tiefe, Haltbarkeit und Wärme verleiht. Diese schweren, langanhaltenden Moleküle (wie Moschus, Amber, Vanille oder holzige Noten) verankern das Parfum auf der Haut und hinterlassen eine unvergessliche, intime Spur – die eigentliche Signatur des Trägers.
Das Wichtigste in Kürze
- Make-up ist ein psychologisches Werkzeug, das nachweislich Selbstvertrauen und kognitive Leistung steigern kann („Lippenstift-Effekt“).
- Ein bewusst gestaltetes Erscheinungsbild („Power-Make-up“ vs. „No-Make-up-Look“) steuert aktiv die Wahrnehmung von Kompetenz und Authentizität.
- Parfum wirkt über das limbische System direkt auf Emotionen und Erinnerungen und ist damit eine mächtige „unsichtbare Signatur“ der Persönlichkeit.
Die unsichtbare Signatur: Warum Ihr Parfum das mächtigste Accessoire von allen ist
Während Make-up eine visuelle Botschaft sendet, kommuniziert Parfum auf einer viel ursprünglicheren, emotionaleren Ebene. Ein Duft ist eine unsichtbare Signatur, die im Gedächtnis bleibt, lange nachdem eine Person den Raum verlassen hat. Seine Macht liegt in der direkten Verbindung unseres Geruchssinns zum Gehirn. Anders als andere Sinneswahrnehmungen werden Düfte direkt im limbischen System verarbeitet, dem Bereich, der für Emotionen, Erinnerungen und Triebe zuständig ist. Deshalb kann ein bestimmter Geruch unmittelbar starke Gefühle oder lebhafte Erinnerungen auslösen, ohne den Umweg über das rationale Denken.
Diese neurologische Besonderheit macht Parfum zu einem unglaublich wirkungsvollen Instrument der nonverbalen Kommunikation. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass unser Geruchssinn eng mit dem limbischen System verbunden ist und bestimmte Düfte die Produktion von Wohlfühl-Neurotransmittern wie Serotonin anregen können. Ein bewusst gewählter Duft kann also nicht nur die eigene Stimmung heben, sondern auch die Wahrnehmung durch andere subtil, aber nachhaltig beeinflussen. Er kann eine Aura von Wärme, Professionalität, Sinnlichkeit oder Frische schaffen, die das visuelle Erscheinungsbild untermauert und vertieft.

Die Wahl eines „Signature-Duftes“ ist daher ein zutiefst persönlicher und strategischer Akt. Es geht darum, einen Duft zu finden, der die eigene Persönlichkeit nicht überdeckt, sondern unterstreicht und zu einer Erweiterung der eigenen Identität wird. Dieser Duft wird dann von unserem Umfeld unbewusst mit uns assoziiert und wird Teil unserer persönlichen Marke. Er ist das mächtigste Accessoire, weil er auf der intimsten Ebene wirkt und eine emotionale Verbindung schafft, die Worte oder visuelle Eindrücke allein oft nicht erreichen können.
Beginnen Sie noch heute damit, Ihr Erscheinungsbild als strategisches Werkzeug zu betrachten und gezielt die Wirkung zu erzeugen, die Sie sich wünschen.
Häufige Fragen zur strategischen Nutzung von Make-up
Macht Make-up wirklich kompetenter?
Kosmetik kann Kompetenz unterstreichen, aber niemals ersetzen. Ein gepflegtes und zum Anlass passendes Erscheinungsbild signalisiert Sorgfalt und Professionalität, was die Wahrnehmung von Kompetenz positiv beeinflusst. Die eigentliche Fähigkeit muss jedoch vorhanden sein.
Wie viel Make-up ist im Beruf angemessen?
Generell gilt im beruflichen Umfeld: Weniger ist mehr. Forschungen zeigten, dass Frauen, die zu viel Make-up trugen, als weniger gute Führungskräfte eingestuft wurden. Ein Look, der die natürlichen Züge unterstreicht, ohne maskenhaft zu wirken, ist meist die beste Wahl.
Welchen Einfluss hat Make-up auf das Selbstbewusstsein?
Der Einfluss ist signifikant. Das Gefühl, besonders gut und gepflegt auszusehen, stärkt das Selbstwertgefühl. Dies äußert sich oft in einem selbstbewussteren Auftreten, einer offeneren Körpersprache und einem größeren Durchsetzungsvermögen im Alltag und Beruf.